Dienstag, 3. November 2009

Waris Dirie: Wüstenblume (Ullstein 1998)

Seit kurzem läuft die Verfilmung dieses Buches im Kino. Die Rezensentin des folgenden Artikels hat das Buch auch auch gelesen, jetzt schreibt sie aber ausnahmsweise über den Film.

"Also, ich fand den Film echt total grausam. Am Anfang hat Waris nur erstmal über ihr Leben erzählt. Dann kam sie durch Zufall nach London. Dort trifft sie eine Frau, die später ihre Freundin wird. Waris darf bei ihr übernachten. Doch einmal kam sie in ihr Zimmer und hat gesehn wie ihre Freundin mit einem Mann geschlafen hat. Waris war total traurig. Sie denkt halt, dass das nicht gut ist und man das nicht machen darf. Und Waris erzählt ihrer Freundin von ihrem schrecklichen Erlebnis.
Nun versucht Waris Geld zu verdienen. Sie geht in einem Burger- Laden arbeiten und trifft dort auf einen Modefotografen. Der interessiert sich für Waris. Erst geht sie darauf nicht ein, doch als ihre Freundin meinte, dass das eine super Chance wäre, macht sie Fotos von sich. Und sie wird total berühmt. Alle Designer wollen sie buchen. Es ist alles super, doch dann wird sie zu einem Interview eingeladen. Das Magazin bringt die Überschrift Von Nomadin zum Topmodel. Waris soll darüber erzählen, doch sie kann nicht und erzählt, was wirklich passiert ist. Von ihrer Beschneidung.
Das ist alles bildlich dargestellt worden im Film. Ab dieser Stelle konnte ich nicht mehr und habe nur noch geweint. Am Ende des Films wird es wieder sehr traurig. Denn dann sieht man die ganzen großen Zahlen. Von den beschnittenen Mädchen. Wenn man sich vorstellt, dass jeden Tag 6000 Mädchen und Frauen beschnitten werden, ist das zum Heulen. Ich habe am ganzen Tag noch sehr viel darüber nachgedacht. Dass ein Mensch zu so etwas fähig ist denkt man einfach nicht.

Jetzt nach dem Film, geht es mir eigentlich besser. Um diese grauenhafte Tat richtig nachvollziehen zu können, muss man den Film gesehen haben. Ich bin jetzt auch bei einer Organisation beteiligt, die jeden Monat ein paar Euro abbucht von meinem Konto. So helfe ich den Mädchen, die noch beschnitten werden. Doch wenn ich heute davon höre, bekomme ich so eine Wut auf diese Leute. Das geht mir gar nicht aus dem Kopf.
Ich hoffe das dieses "Gesetz", wie es genannt wird, abgeschfft wird und irgenwann einmal diese Mädchen dort richtig leben können! (IH6)"