Sonntag, 4. November 2012

Holly Goldberg Sloan: Sam und Emily - Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (Arena 2012)

Titel und Cover des Buches täuschen. Nein, es geht nicht um eine Liebesgeschichte für Mädchen. Und ganz und gar nicht rosig und blumig ist das Leben, das Sam und sein kleiner Bruder Riddle führen und nichts in dem Buch ist lieblich, wie es uns der Umschlag glauben machen will.

Stattdessen stößt uns die Autorin auf bestehende soziale Unterschiede (Amerika), erzählt schnörkellos und unsentimental von dem Leben zweier Jungen, die ohne jede Annehmlichkeit des modernen Lebens und bar jeder Technik ein vagabundierendes Leben führen müssen. Es wird deutlich, wie abhängig Kinder von Erwachsenen sind und dass Bildung, die für die meisten Jugendlichen in der westlichen Welt zu einer unangenehmen Begleiterscheinung des Alltags gehört, ein unerreichbares Gut für andere bedeutet. Das Buch zeigt uns unsere Vorurteile, zeigt auf, dass letztlich Mitmenschlichkeit die Lösung der Probleme ist. So bekommen z.B. die Krankenschwester Debbie und der Polizist Sanderson die Rolle der couragierten unbürokratischen Rettergestalten.

Sicher erinnert dies Buch ein wenig auch an eine amerikanische College-Soap – aber gleichzeitig bleibt es auch gerade dadurch spannend und man merkt in der Abfolge der Ereignisse, dass die Autorin ihre Erfahrungen als Drehbuchautorin nutzt. Sicher bahnt sich auch eine Liebesgeschichte an – aber nur, um auf eine einfühlsame Art zu zeigen, dass der Übergang vom Ich zum Du und Wir das Leben nicht nur einfacher macht, sonderen Hunderte neuer Fragen aufwirft.
Vor allem aber wird deutlich, dass Kinder eine starke und kreative Kraft haben, mit unglaublich widerständigen Verhältnissen fertig zu werden, und dass ihre Talente nutzen, um schwierige Situationen zu überwinden.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Mich hat die Anspruchslosigkeit und Bescheidenheit der Jungen überrascht. Sie klagen nie, sondern sie entwickeln aus allem immer wieder neue schier nicht enden wollende kreative Ideen, deren Motor die große Nähe zwischen ihnen, das Zurückgeworfensein aufeinander und ihre kindliche Neugier ist. Auch die Konstruktion der Erzählung hat mich aufhorchen lassen: was zunächst anscheinend zusammenhanglos nacheinander erzählt wird, fügt sich am Ende zu einem Ganzen zusammen und so bekommt alles seinen inneren logischen Sinn. Ich habe das Buch nach einem spannungsreichen Mitfiebern am Ende beruhigt und beglückt aus der Hand gelegt.

Das Buch eignet sich ab 14 Jahren und sollte unbedingt gelesen werden.(UP13)

2) Sam, ein 17 jähriger Junge, lebt mit seinem Bruder Riddle und seinem Vater auf ständiger Durchreise. Bleiben sie etwas länger an einem Ort, müssen sie vor der Polizei flüchten, da der Vater ein Krimineller und Dieb ist. Sam und Riddle wurden 10 Jahre zuvor von ihrem Vater entführt, die Mutter beging daraufhin Suizid.Ihr Leben wird von Armut, Hunger und Schlägen bestimmt. Alles ändert sich, als Sam Emily kennenlernt, es ist Liebe auf den ersten Blick.
Sam und sein autistischer Bruder lernen erstmals seit langem, was Liebe und Familie ist und kämpfen für ihr neues Leben.
Das Buch ist sehr emotional, hochspannend und einfach schön.
Holly Goldberg Sloan versteht es den Leser in die Welt von Sam, Riddle und Emily zu versetzen. Die Handlung fesselt den Leser beim lesen und selbst noch danach.Ich denke, das Buch ist für Mädchen ab 13 Jahre und älter.Sam und Emily bekommen von mir volle Punktzahl, alle Kriterien für ein tolles, spannendes und fesselndes Buch wurden für mich mehr als erfüllt!(SG15)

3) Text-Inhalt: Ständig sind Sam und sein kleiner Bruder am weglaufen. Schon seit langem waren sie in keinem festen Haus mehr, bekamen keine Zuneigung. Und schuld daran ist Sams Vater. Er zwing sie, immer wegzufahren, sobald seine Diebstähle offenkundig werden. Obwohl er keine ordentliche Schulbildung hat, sein Mittagessen aus der Mülltonne von Fastfoodläden besorgt und kein Shampoo besitzt, liebt Sam die Musik. Deshalb geht er so gerne in Kirchen. In einer Kirche lernt er auch Emily kennen. Obwohl sie nicht gut singen kann, berührt sie ihn auf eine besondere Weise und ihr geht es genauso. Aus einer zarten Begegnung entsteht erst Freundschaft, dann Liebe. Doch dann müssen Sam und Riddle wieder weglaufen. Und man fragt sich: Ist die Geschichte von Sam und Emily jetzt zu Ende?

Einschätzung: Ein sehr schönes Buch, das mitreißend und fesselnd ist und keinesfalls ein reines Mädchenbuch, wie man es sich anhand des Covers hätte denken können. Besonders bemerkenswert ist, wie Sam und Riddle damit umgehen, immer aus ihrer Umgebung herausgerissen zu werden und auch wie Emily's Familie sich nach einigem Misstrauen um die beiden kümmert. Und dieses Buch zeigt auch, das es nichts verbindenderes gibt, als die Musik. Ein sehr schönes Buch, das gelesen werden sollte. (JB11)

4)„Sam und Emily – kleine Geschichte vom Glück des Zufalls“ von Holly Goldberg Sloan ist die Liebesgeschichte zweier sehr unterschiedlicher Menschen. Der Sohn eines verrückten Diebes mit einem Autisten als Bruder und ein Mädchen, welches immer ein behütetes Leben führte und noch nie verliebt gewesen ist.

Emilys Vater zwingt sie dazu, das Solo im Kirchenchor zu singen, obwohl sie selbst der Meinung  ist, dies nicht zu können. Deshalb versucht sie sich an die zu klammern, die in der letzten Reihe sitzen und sowieso nicht zuhören. Doch heute sitzt in der letzten Reihe nur ein Junge und dieser hört ihr zu, er hat sogar das Gefühl, dass sie es nur für ihn singt, obwohl sie nicht gut singt.
Nachdem sie nach ihrem Solo aus der Kirche geflüchtet ist, hilft er ihr und flieht als ihre Eltern kommen,um dasselbe zu tun.
Die nächsten Tage oder Wochen sucht sie nach ihm. Und als sie ihn endlich findet und später auch ihren Eltern vorstellt, ist er sehr schweigsam. Trotzdem schließt Emilys Familie Sam und seinen Bruder ins Herz und andersherum.
Doch als Sams Vater davon erfährt nimmt er seine Söhne und fährt weiter. Doch als er fast von der Polizei erwischt wird versucht,er seine Jungs umzubringen.

Einschätzung: Die Idee und die Umsetzung des Buches haben mir bis auf ein paar Widersprüche gut gefallen. z.B. wird Emily einmal als ein Mädchen ohne Geheimnisse, die auf diese Weise andere dazu bring auch die Wahrheit zu sagen, und ein anderes Mal als ein normales Mädchen ohne Probleme beschrieben.Oder einmal wird gesagt das man die Jungs nur finden wird weil sie ihren Lagerplatz verlassen, und dann findet man sie gerade deswegen nicht.
Ein Buch für jeden ab 10 der jetzt Lust darauf hat (TH9)