Samstag, 9. Februar 2013

Louis Jensen: 33 Cent um ein Leben zu retten (Hanser 2013)

1) Text-Inhalt: Warum jeden Tag in die Schule kommen, wenn jeder zweite auch reicht? Warum 30 Hemden haben, wenn 15 auch reichen? Warum haben einige zu viel, während andere nicht einmal genug zum überleben haben? Diese Fragen bewegen einen Jungen, als er erfährt, dass 33 Cent genug sind, um einem Kind in Afrika einen Zweiten Schritt ins Leben zu ermöglichen. Von da an geht er nur noch jeden 2. Tag in die Schule, jobbt im Supermarkt und sammelt Spenden. Alles für die Kinder in Afrika. Aber er klaut auch. Stiehlt Kleidung bei H&M und verkauft sie dann weiter oder nimmt Geld von den Konten seines Vaters. Er sieht sich als Robin Hood. Den Reichen nehmen und den Armen geben. Mit der Zeit wird es immer mehr Geld, das er bekommt. Aber es ist nicht genug. Er braucht mehr-für die Kinder in Afrika. Das nimmt mit der Zeit über all sein Denken überhand, in der Schule wird er schon belächelt. Aber es gibt ja auch noch Anne. Sie versteht ihn, versteht, dass man den Kindern helfen muss. Und so kommt es, dass er einen Kühllaster voller Lebensmittel aus dem Supermarkt stiehlt, in dem er arbeitet. Mit Anne will er damit nach Afrika fahren. Zu den hungernden Kindern, wo das Essen hingehört.

Einschätzung: Die Mitteilung, die dieses Buch uns geben will, ist klar: Es ist wichtig zu helfen, aber nicht um jeden Preis. Das Buch zeigt deutlich die übersteigerte Hilfsbereitschaft des Jugendlichen, der sich so sehr in diese Sache reinsteigert, dass er fast alles um sich herum ausblendet. Den armen Kinder in Afrika zu helfen- das ist jetzt das, woran er sich festklammert, selbst wenn ihn seine Familie nicht versteht und er sich immer weiter von anderen entfernt. Das Buch ist über das Erwachsenwerden, es zeigt, wie wichtig die Menschen um uns herum sind, weil  man sonst schnell den Kontakt zur Außenwelt verlieren kann. Den Inhalt fand Ich sehr gut, auch die Idee, denn es denken viele nicht über das nach, was sie wirklich brauchen und was sie abgeben könnten, um anderen zu helfen. Das war aber leider auch schon alles Positive.
Die Kapitel sind zu kurz, unzusammenhängende Sprünge von einem Thema zum andern. Ich konnte mich mit dem Jungen nicht wirklich identifizieren, er hat auch nicht wirklich aus einer mir nachvollziehbaren  Perspektive gesprochen.Man merkt auch Anhand des Stils, wie der Junge sich weiter entfernt, es dreht sich nun wie in einer Spirale alles um Afrika. Man kann es fast mit einer Sucht bezeichnen, nur geht es hier nicht darum, Drogen zu beschaffen, sondern Geld zu beschaffen, um  zu helfen. Ich fand das Buch zu konfus, es hat mir beim Lesen einfach nicht gut gefallen, weil ich mich regelrecht durchquälen musste. Es ist nicht wirklich spannend, aber trotzdem möchte man weiterlesen, weil man wissen möchte, was passiert. Mich hat der Stil einfach verwirrt, der Satzbau, die ganze Struktur. Es war nicht eine flüssige Geschichte, wie man sie eigentlich erwartet hätte. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass der Junge irgendwie psychische Probleme hat, dass man eigentlich eher ihm helfen muss. Diese Besessenheit macht ihn nicht wirklich sympathisch und ich hatte nicht das Gefühl, in die Geschichte eintauchen zu können und sie mit zu erleben.

Das ist eigentlich schade, denn ich hatte mir mehr erhofft. (JB11)