Mittwoch, 20. März 2013

Linn T. Sunne: Das Leben spielt sich anderswo ab (Gerstenberg 2013)

1 Text-Inhalt: Das Buch erzählt größtenteils von der Zeit nach der Party und von den Konsequenzen.
Eine verschlafene Stadt, ein endloser Sommer und feierfreudige Jugendliche. Ella geht mit ihren Freundinnen gerne auf Partys, hat Spaß, geht tanzen. Sie ist in Simon verliebt. Dann auf einer Party passiert es: Sie wacht halbnackt irgendwo auf. Ruft jemanden an. Wird bewusstlos.
Am nächsten Tag wacht sie in Steinars Bett auf. Bei dem, den alle nur den Psycho nennen. Und sie kann sich nicht erinnern, was in der Nacht passiert ist. Doch einige wissen es. Und die wollen nicht schweigen.

Einschätzung: Wieder mal ein Buch, dass das Thema Filmriss, Sexuelle Übergriffe und Erpressung behandelt. Es ist nicht der Abklatsch der ein-und derselben Geschichte, aber das Buch ähnelt doch einigen Büchern stark, die schon auf dem Markt sind. ein paar Überraschungsmomente sind eingebaut, dennoch ist das Buch berechenbar und gewöhnlich. Dagegen hat mir die Erzählweise gut gefallen, man fühlt sich Ella sehr verbunden und möchte ihr am liebsten mit ihr reden und sie beruhigen. Dadurch wird eine schöne Nähe zum Leser hergestellt, man fühlt sich ihr fast wie eine Freundin, auch weil Ella es niemandem erzählt außer dem Leser. Insgesamt war das Buch leider eine Enttäuschung, auch weil es einfach schon zu viele Bücher von dieser Sorte gibt. Das Thema ist wichtig, aber schon zu oft aufbereitet worden und es hat leider etwas das Überraschungsmoment gefehlt. (JB11)


2)Das kann man wohl sagen. Die Geschichte wirkt ziemlich düster und unrealistisch und macht nicht viel Lust auf Jungsein. Ländliche Gegend, im dunklen Norden. Eine Gruppe Jugendlicher, die abends auf dem Spielplatz rumhängt. Einer hat ein Auto. Merkwürdige Fahrten, ohne dass der Leser weiß, was das Ziel sein soll. Die geballte Langeweile der Jugendlichen springt einem aus dem Buch entgegen. Die Hauptheldin, Ella, verliebt sich. Aber es kommt zu keinem Happy end. Stattdessen zu einer verqueren Beziehung zwischen ihr und dem Autobesitzer Steinar, der gar nichts von ihr will. Was will er verbergen? Komasaufen, Handymobbing - sogar ein Mord am Ende - alles bleibt offen. Auch wenn Ella am Ende sagt: ich werde meinen Weg gehen.
Ich fand das Buch merkwürdig. Ich habe die Botschaft nicht verstanden, die eine solch düstere Erzählung haben soll. Dabei wohnen wir auch auf dem Lande, auch wir waren abends auf Spielplätzen - aber es war anders irgendwie Nicht so traurig und angstvoll. (UP13)