Sonntag, 16. Juni 2013

Christiane Radeke: Herz Schlag Zeit (Thienemann 2013)

1)Dreiecksgeschichten sind immer schwierig. Ob es sich nun um Freundschaften oder Liebesbeziehungen handelt. Man weiß das. Und dennoch wünscht man den drei Hauptakteren in dieser Geschichte, dass sie es packen. Für jeden von ihnen ist die Beziehung viel wert und hilft zum Leben. Aber sie ist großen Gefährdungen ausgesetzt.
Tessa lebt mit ihrer Mutter allein, was eigentlich ganz gut geht. Aber sie traut sich wenig zu und möchte am liebsten nie gesehen werden, sie ist still, schüchtern, dunkelhaarig, klein, und zierlich. Ihre griechische Freundin Maria ist das genaue Gegenteil, sie ist reich und schön und es mangelt ihr keineswegs an Selbstbewusstsein. Die auffallende blonde Schönheit kann es sich leisten, vorlaut und impulsiv einiges zu riskieren, auch in der Schule. Und dann ist da noch Marek. Das Rätsel. Aber er schließt sich den beiden besten Freundinnen ungefragt an. Und so ziehen die 17-jährigen Gymnasiasten durch Berlin, regeln Schule und Freizeit zu dritt, amüsieren sich und probieren die Grenze zu verbotenem aus.  Dann passiert etwas. Maria muss mit ihren Eltern nach Athen zurückziehen. Aber da ist noch etwas –
Mir hat das Buch gut gefallen. Man erfährt die Ereignisse auf dreierlei Weise: Tessas Tagebuch über die Ereignisse im Hier und Jetzt, durch das man auch ihre Sehnsucht nach Maria wahrnimmt, Tessas Erinnerungen an das vergangene Jahr und viele Chat-Protokolle zwischen Maria und Tessa, aus denen man so ganz allmählich die ganze Geschichte erfährt. Die Freundschaft der drei wird auf eine wirklich harte Probe gestellt. Und das, ohne dass etwas Spektakuläres passiert. Die lebensnahe Schilderung macht den Reiz des Buches aus. Ja, so könnte es gewesen sein, jeder kennt sowas. Aber nimmt es vielleicht nicht so einfühlsam wahr. Lesenswert. (UP13).


2)Ein Buch über Freundschaft und Liebe, sowie deren Auswirkungen auf das ganze Leben – „Herz Schlag Zeit“ von Christiane Radeke.

Text-Inhalt: Tess und Maria waren vom ersten Tag an beste Freunde. Seit diesem Augenblick hatten die beiden auch einen stillen Beobachter. (Besser gesagt Maria hatte einen heimlichen Verehrer, in den Tess schon Jahre bevor Maria kam verknallt war). Dies weiß Maria auch, aber Tess weiß nicht, dass Maria ebenfalls in Marek verliebt ist.
Am Anfang des Buches muss Maria mit ihren Eltern nach Griechenland umziehen.
Während Maria in Griechenland ist, kommt es zwischen Marek und Tess zum nächsten Schritt und nun erfährt Tess auch von Marias Liebe zu Marek.  Dann muss Marek aber ins Krankenhaus und Maria gibt Tess die Schuld daran.

Einschätzung: Auch wenn dieses Buch einzigartig geschrieben ist, hat es mir nicht gefallen. Denn die Geschichte ist zu flach und streckt sich dazu noch zu stark in die Länge. Es passiert so gut wie nie etwas Aufregendes!
Trotzdem ist die Abwechslung zwischen den E-Mails von Tess und Maria zur jeweils anderen, Chats und Telefonaten zwischen den beiden, Ausschnitten aus Tess‘ Tagebuch und Rückblenden zur gemeinsamen Vergangenheit einmalig wenn auch manchmal ein bisschen verwirrend.(TH9)


Stichwörter: Freundschaft, Liebe, Berlin, Großstadt, Griechenland, Athen, Kindheit