Samstag, 22. Juni 2013

Edeet Ravel: Du liebst mich nicht (cbt 2013)

Text-Inhalt: Chloe, eine junge Amerikanerin, ist mit einer Freundin in Griechenland, um dort ehrenamtlich zu arbeiten. Als diese Arbeitszeit herum ist, beschließt sie, noch ein paar Kulturdenkmäler anzusehen-ohne ihre Freundin Angie, denn mit der hat sie sich gestritten. Als sie dann alleine am Straßenrand sitzt, wird sie in ein Auto gezerrt und entführt. Der Zweck: Sie soll als Drohmittel herhalten, weil die Entführer glauben, dass eine Gruppe Verdächtiger, die in den USA einsitzt, falsch verurteilt wurde. Die Entführer wollen versuchen, diese Leute damit zu befreien. Doch das ist nur Nebensache. Für Chloe folgt eine ziemlich einsame Zeit, wo sie nicht nur psychischen, sondern auch physischen Qualen ausgesetzt ist.Aber sie auch jemand, der sich manchmal um sie kümmert. In diesen jemand verliebt sie sich, denn er ist freundlich zu ihr, will sie beschützen und verbringt auch Zeit mit ihr. Doch diese Liebe darf nicht sein, denn ist Chloe einmal frei, so können die beiden sich natürlich nie wiedersehen. Er ist einer der Entführer.

Einschätzung:  Das Buch hat mir gefallen, allerdings finde ich es nicht so spannend, wie man es vielleicht von einem Geiseldramabuch erwarten könnte. Die Gefühle von Chloe werden allerdings sehr gut geschildert und auch die Umgebung ist gut beschrieben, sodass man sich alles gut vorstellen kann. Ich finde es gut, dass es immer wieder andere Berichte gab, in denen man dann lesen konnte, wie es Chloes Familie geht und was sie alles probieren, um Chloe zurückzubekommen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass ich mir vorher eigentlich nie vorstellen konnte, wie das Stockholm-Syndrom zustande kommt. Dank dem Buch konnte ich es nachvollziehen, wie hart es ist, wenn man ganz allein ist und wie gut es ist, dass dann von Zeit zu Zeit jemand Nettes da ist. Es hat mir gut gefallen, dass das Buch einen Bogen geschlagen hat (Anfang und Ende sind in der gleichen Zeitspanne), denn dadurch ist die Geschichte schön rund. Allerdings finde ich es schlimm, dass der Geheimdienst Chloe nur auf das Stockholm-Syndrom reduziert hat und ihr sogar das Tagebuch weggenommen hat. Das Ende fand ich leider nicht so gut.
Ein durchaus lesenswertes Buch, zu empfehlen für Leser ab 12 Jahren (JB11)

Schlagwörter: Entführung, Liebe, Stockholm-Syndrom