Sonntag, 14. Juli 2013

Gina Blaxill: Wo du nicht bist, kann ich nicht sein (cbt, 2013)

1) In dem Thriller "Wo du nicht bist, kann ich nicht sein", von Gina Blaxill, geht es um die Gefühle einsamer Teenager und ihren Umgang mit diesen.

Freier macht mit Jonathan Schluss und dieser lädt seinen Frust kurze Zeit später bei einer Unbekannten im Internet ab. Das Erstaunliche dabei ist, dass Jonathan sich mit diesem Mädchen, Rosalind, anfreundet, sie verlieben sich sogar ineinander, auch wenn Jonathan noch eine ganze Zeit an Freier festhält. Doch Freier wird entführt, genau wie weitere Mädchen in London. Für die Polizei ist Jonathan jetzt einer der Hauptverdächtigen, deswegen versucht Rosalind Beweise dafür zu finden, dass er unschuldig ist.

Ein Buch für Leute ab 13, die einen nicht ganz so spannenden Thriller lesen wollen und auch nichts gegen ein paar romantische Züge in solch einem Buch haben. TH10)

2) Dies Buch erzählt eine Geschichte aus London, in der es um den Wechsel von Schule zur Uni geht. Ein Paar, Jonathan und Freya, geht sehr unterschiedliche Wege. Dabei spielen Beweggründe eine Rolle, die erst langsam im Laufe der Ereignisse aufgedeckt werden und auch vorher vom Leser nicht geahnt werden können. Freundschaften via Internet spielen eine große Rolle. Die Geschichte ist wie ein Kriminalfall erzählt, also an sich spannend. Die Lösung lässt bis zum Schluss auf sich warten.

Mir hat das Buch dennoch überhaupt nicht gefallen. Ich habe den Verdacht, dass die Übersetzung nicht in allen Teilen gelungen ist, sperrige Ausdrücke, hölzerne Redeweise verhinderten mein Eintauchen in die Geschichte. Allein der Titel stand in keinem für mich erkennbaren Bezug zu der Geschichte und ich habe ihnen auch nicht richtig verstanden. Den englischen Originaltitel konnte ich inhaltlich darin nicht wiederentdecken. Zudem fand ich die erzählten Begebenheiten und Entscheidungen unrealistisch. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass Jugendliche genau wissen, wie sie am besten Mörder fangen und es ihnen dann auch noch gelingt in einer Stadt, die ihnen größtenteils fremd ist? Die Figuren entwickeln sich zu wenig, oder zumindest wird dem Leser nichts darüber mitgeteilt, was die Motive des Handelns jeweils sind. Das Thema „Internet“ wird plakativ behandelt und spiegelt nur die Gefahren, die die Spatzen bereits von allen Bäumen pfeifen. Dies Buch ist geeignet für Kinder ab 11 Jahren, die nachmittags nichts besseres zu tun haben und in dem Buch hängen bleiben, wie in einer mittelklassigen Soap.
Eine gute Sache hat das Buch aber: Ich denke, es ließe sich gut zu einem ansprechenden Film umarbeiten. (UP13)