Donnerstag, 18. Juli 2013

Woher kommt die Kleine Raupe Nimmersatt?

Wir wissen es jetzt. Denn wir waren da: 
Jugend-Jury bei Gerstenberg

Wir besuchen einen der ältesten deutschen Verlage in Hildesheim.

Am  Mittwoch, dem 3. Juli 2013 fuhren wir, 15 Teilnehmer der Jugend-Jury 2013/14  (Lese-AG der Bergschule)  nach Hildesheim, um das Verlagshaus zu besuchen, dass unter anderem die „Raupe Nimmersatt“  (immer noch DAS Kult-Kinderbuch) sowie die Adrian-Mayfield- Reihe herausgebracht hat: Den Gerstenbergverlag.

Durch einen Zugausfall  traten wir unsere Reise, mit einer Stunde Verspätung an, und fuhren über Eichenberg, Göttingen und Elze nach Hildesheim. Der Gerstenberg-Verlag, einer der ältesten deutschen Verlage ( gegründet 1792) ist leicht zu finden, weil er eng mit der Hildesheimer Zeitung zusammenhängt, die ihren Sitz in der Stadtmitte hat. Die Lektorin Frau Göckritz und eine ihrer Mitarbeiterinnen erwarteten uns bereits. Wir wurden durch den Verlagsflur geführt und  durften in alle Büros der Mitarbeiter schauen und einige entdeckten auch gleich ein paar Originalzeichnungen von Eric Carle, dem Vater der „Raupe Nimmersatt“. Wir lernten, was ein Verlagsprofil ist und wie unverzichtbar ein gutes Lektorat sein kann. 

Danach stärkten wir uns mit Orangensaft und Keksen. Nach der kleinen Pause erklärte uns die beiden engagierten Verlagsfachfrauen, welche Arbeitsschritte notwendig sind um aus einer Idee ein Buch herzustellen und welche Aufgaben konkret eine Lektorin hat. Da wir zwischendurch sehr viele Fragen stellen durften, war es sehr interessant und lehrreich und die Zeit verging wie im Flug. Als nächstes diskutierten wir mit Frau Göckritz über das Buch „12 things to do before you crash and burn“.  Wir verglichen verschiedene Layouts und Texte an dem Buch, welches der Verlag jedem unserer AG-Mitglieder vorab zum Lesen geschenkt hatte. Frau Göckritz zeigte uns die verschiedenen Entstehungsstufen des Buches, wies uns auf Einzelheiten und besondere Entscheidungen bei der Entstehung eines Buches hin und gab uns verschiedene Cover zu dem Buch, die  wir ausführlich diskutierten. Das wichtigste für den Erfolg eines Buches – da waren sich alle einig – ist jedoch die Buchidee.

Auf die Theorie folgte dann auch noch ein praktischer Teil: .Wir durften in den Keller des altehrwürdigen Verlagshauses hinabsteigen und dort im Buchdruckmuseum selbst tätig werden.  Gut gelaunte „(T)olle Typen“ (zur Erklärung: „Typen“ ist auch ein Fachwort für die Buchstaben, die man zum Drucken verwendet) wiesen uns in die schwarze Kunst ein, also in die Kunst des Druckens. Dass dieses tatsächlich eine Kunst ist, merkten wir schon, als es darum ging, einen einfachen Namen zu drucken. Schon alleine die Buchstaben in den 126 Kästchen zu finden war nicht einfach, und dann musste so ein Satz ja auch noch perfekt in der Mitte sein. Freundlicherweise hatten die Mitarbeiter schon einen kleinen Text vorbereitet, den wir dann nur noch zu drucken brauchten. So entstanden kleine schöne Erinnerungsstücke an diesen Tag: Lesezeichen und auf Bierdeckeln gedruckte „facebook-likes“.
Um halb acht fuhren wir wieder Richtung Göttingen, wo wir uns spätabends aufteilten und nach Heiligenstadt bzw. Eichenberg/Witzenhausen fuhren.

Besonders herzlich bedanken wir uns bei den Mitarbeitern des Gerstenberg-Verlages, die uns so viel erklärt und gezeigt haben (und daran gedacht haben, dass Jugendliche gerne Kekse essen  ) und bei den engagierten und sehr netten Mitarbeitern des Buchdruckmuseums. Alle haben sich extra für uns Zeit genommen, was wir sehr bemerkenswert fanden. Wir haben jetzt eine genauere Vorstellung über das Verlags- und Druckgewerbe.
Ein Dank geht auch an die Lehrerinnen,  die die Aufsicht über uns geführt haben. Es war ein wirklich schöner Tag und wir hatten alle viel Spaß! Hoffentlich können wir noch mehr solche Fahrten machen. (Johanna Bürkert, Xenia Fröhlich)