Sonntag, 3. November 2013

Anke Weber: Regenbogenasche (ueberreuter 2013)

Text-Inhalt: "Sterben ist wie Kacken - hat was mit loslassen zu tun und muss jeder machen". Mit diesem krassen Einstieg beginnt das Buch, und es geht um ein Mädchen, Rhina. Sie hat hinsichtlich Sterben schon viel gesehen . Mittlerweile ist sie Expertin, was Tod, Beerdigung und alles was damit zu tun hat betrifft, denn es starben schon ihr Hamster, ihre Oma und nicht zuletzt ihr Vater. Und um den geht es auch in diesem Buch. Ihr Vater, der Namibia so sehr geliebt hat und jedes Jahr dort war, muss unbedingt dorthin zurückgebracht werden. Zusammen mit einem Freund, Kevin, der lieber Uncas genannt werden möchte, fasst sie also den Plan, die Asche ihres Vaters nach Afrika zu bringen. Dabei helfen soll ihr der Verein "Culture Namibia", der Projekte für Jugendliche aus Deutschland organisiert, die als Freiwillige in den Ferien nach Namibia fliegen können. Bevor es aber überhaupt losgehen kann, stellen sich ihnen noch einige Probleme in den Weg: Die Urne mit der Asche muss auf dem Friedhof ausgebuddelt und irgendwo gelagert werden, und es muss eine Idee gefunden werden, sie überhaupt durch den Zoll zu bringen. Und natürlich gibt es noch ein anderes Problem: Dürfen Rhina und Uncas überhaupt nach Namibia? Und wenn ja, was werden sie dort finden?

Einschätzung: Ein wirklich schönes Buch über den Umgang mit Trauer und Verlust. Der Untertitel "Zusammen können wir den Tod anmalen" trifft es ganz genau. Es ist bunt und voller Lebensfreude, mit Witz und Zuversicht, aus einem schlimmen Ereignis doch noch etwas Positives machen zu können. Super geschrieben und eine völlig neue Geschichte. Ich ertappe mich dabei, dass ich manche von Rhinas Wörtern schon in meinen eigenen Wortschatz integriert habe.Klar, dadurch, dass Rhinas Vater schon etwas länger tot ist, könnte man meine, dass sie schon ein wenig weniger um ihn trauert, aber es ist bewundernswert, wie sie diese Sache anpackt und sich reinhängt, um ihren Vater dorthin zu bringen, wo er so oft war. Damit ist sie wohl auch ein Vorbild für viele, nicht nur für Jugendliche. Ein Buch, dass sich zu lesen lohnt. (JB12)