Einschätzung: Es ist zwar spannend zu sehen, wie Menschen unter extremen Bedingungen handeln und wie wenig es braucht, um eine ganze Existenz zu zerstören. Das Buch hat eher einen dokumentarischen Charakter und ist nicht so sehr auf Spannung ausgelegt (ich fand es jedenfalls nicht spannend). Gut gefallen hat mir, dass gezeigt wird, dass Menschen trotz schlimmer Bedingungen immer noch human handeln können. Den Schreibstil fand ich auch gut. Nicht so gut fand ich, dass es verglichen mit der Länge des Buches irgendwie sehr wenig Inhalt gab. Außerdem gab es Phasen wo ich mir mehr Erläuterungen gewünscht hätte (oder dass etwas mehr passiert). Das Buch ist ab 13 Jahren geeignet, weil sehr viele Menschen sterben und ihr Tod auch teilweise detailliert beschrieben wird. (JB12)
2) Erst war ich mir nicht sicher, ob ich ein Buch über die Pest wirklich lesen wollte. Das ist so lange her, 1349 – die Pest gibt es im Prinzip nicht mehr und wir sind doch heute so viel klüger in diesen Dingen. Das Motto vor dem ersten Kapitel war auch einigermaßen gruselig – da beweint ein Mann alle seine Kinder, die vor ihm in einer Grube liegen.
Die ersten Seiten haben mich aber dann gleich in den Bann gezogen. Da erzählt eine Dreizehnjährige in lockerem Alltagsdeutsch, wie das Leben im Mittelalter für sie ist und welche Ängste in Europa so langsam Überhand nehmen. Alle Facetten der Erklärung für die nahende Katastrophe und alle verschiedenen Weltanschauungen bekommt man serviert, verständlich dargelegt und erklärt. Und außerdem gerät man immer weiter hinein in das ländliche und beschwerliche Leben der jungen Isabel. Neben aller Härte und Angst des Lebens spürte ich aber auch sofort den ungeheuren Lebenswillen, den Isabel kultiviert. Sie beschreibt bedächtig und schlicht das absolut Schreckliche, ohne dass der Leser davor zurückschrecken muss.
Und so muss ich am Ende sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat, ich habe lange über die im Buch vorgestellten Menschen nachgedacht, darüber, wie schnell alles sich ändern kann und wie wichtig es ist, Hoffnung zu lernen, gerade dann, wenn es eigentlich keine mehr gibt. Abgesehen davon kann man viel Wissenswertes mitnehmen aus diesem Buch, was ja auch nicht ganz ohne Bedeutung ist. Jedenfalls mehr, als aus einem Geschichtsbuch, weil die Zusammenhänge besser vorstellbar sind. Ein lesenswertes Buch, dessen Dramatik nicht in der ausgedachten Handlung, sondern in der Pest selbst liegt. Vorgeschlagen ab 13 Jahren (UP13)
3) Beschreibung: Für die vierzehnjährige Isabell und Ihre
Familie scheint es kein Entkommen zu geben. Im Jahr 1349 erreicht die Pest ihr
Dorf. Das bisherige Leben wie sie es kannte und liebte endet abrupt. Statt der
gewohnten Umgebung mit Fürsorge und Vertrauen, greifen Angst und Schrecken um
sich und weder Gottes Feuchtigkeit noch Isolation können Isabells Familie
schützen. Als sie erkennt, wie die Seuche sich gegen alles behauptet, versucht
sie mit allen Mitteln ihr Leben weiterzuleben. Sie freut sich wenn es einen
Grund zur Freude gibt und geht ihren Weg in einer Zeit in der der Tod hinter
jeder Ecke lauert…
Meinung: Ein sehr interessantes Buch, das zeigt wie schnell Katastrophen passieren und dennoch Mut macht, sich dem unvermeidbaren Ende zu stellen. Der Roman zeigt deutlich den Zwiespalt in Isabell, die ihr Leben zwar so weiterleben will wie vorher, aber dennoch weiß, dass das nicht möglich sein wird. Ich finde das Cover total ansprechend gestaltet, so dass man Lust auf das Buch bekommt. (Ab 14 Jahren) (CJN8)