Mittwoch, 13. August 2014

Kilian Leypold: Krähen gegen Ratten (Hanser 2014)

Die Geschichte zweier Dorfbanden ist anspruchsvoll erzählt. Sie konzentriert sich auf Mutproben und gegenseitige Prüfungen. Die sind nicht ohne, aber bleiben fair. Ungewöhnlich an der Geschichte ist, dass das Eichamt und etliche skurrile Erwachsene im Mittelpunkt des Interesses beider Banden stehen. Darüber findet auf eine versteckte Art eine Annäherung der Gruppen statt. Das Ende ist dann auch fast versöhnlich.

Die Sprache des Buches ist beschreibend und erzählend. Detailliert wird von Messungen und Normen gesprochen. Fast wirken einige Passagen philosophisch. Die Charaktere werden empfindsam nachgezeichnet und gut vorstellbar beschrieben. Das Buch liest sich nicht so zügig wie leichtes Lesefutter. Aber ich habe es gerne gelesen und war auf das Ende gespannt. Wegen der anspruchsvollen sprachlichen Gestaltung und dem Verzicht auf rasantes und lediglich handlungsorientiertes Erzählen würde ich es ab 14 empfehlen. (UP13)