Sonntag, 28. September 2014

Emil Ostrovski: Wo ein bisschen Zeit ist (FJB 2014)

1.) Text-Inhalt: Das Buch hier ist wieder mal ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, wie die Amerikaner das Creative Writing pushen. Der Autor des Buches ist ganze 23 Jahre alt. Dies ist sein erstes Buch. Es ist außerordentlich gelungen.
Die Story ist unwahrscheinlich: Ein 17jähriger entführt seinen gerade geborenen Sohn und tourt mit ihm durch zwei Bundesstaaten. Natürlich unter Verfolgung der Polizei. Alles, was auf solchen Flucht-Dramen passiert, das passiert auch hier (kein Benzin, kein Geld, Auto springt nicht an, wenn die Polizei grad schon um die Ecke biegt etc.), aber das Fluchtteam, das sich um Freund und junge Mutter vergrößert, schafft es immer wieder. Man liest so atemlos, wie die Jugendlichen durch die Gegend heizen.

Einschätzung: Natürlich steht aber die Flucht, die sich über nur zwei Tage erstreckt, nur scheinbar im Vordergrund. Denn vieles ist unwahrscheinlich und wird auch nicht detailliert zu Ende erzählt. Jedem Leser wird aber bald klar, dass die einzelnen Stationen  nur die Folie sind, um den Gedanken über Sinn und Nicht-Sinn unserer Existenz zu den verschiedenen Momenten im Universum Raum zu geben. Und damit outet sich das Buch als das, was es ist: Ein Philosophiebuch.  Mit einer witzigen und schlagfertigen Sprache, die Jugendliche ganz sicher interessiert, werden hier die einzelnen philosophischen Schulen transparent gemacht. Und man kann gar nicht aufhören zu lesen. Ich bin begeistert. Unbedingt zu empfehlen ab 13 Jahren. (UP13)

2) Text-Inhalt: Der 18-jährige Jack entführt seinen neugeborenen, zur Adoption freigegebenen Sohn, um ihn seiner dementen Großmutter zu zeigen. Zusammen mit seinem besten Freund und der Mutter des Babys sind sie zwei Tage auf der Flucht vor der Polizei. Aber diese paar Tage nutzt Jack, um mit seinem Sohn über den Sinn des Lebens und über das Universum zu philosophieren…

Einschätzung: Mir gefällt das Buch sehr gut, weil es eine ganz neue Idee ist, die das Buch lustig und interessant macht. Jacks philosophischen Gedanken regen zum Nachdenken an und  man kann sie gut nachvollziehen. Außerdem bleibt das Buch die ganze Zeit spannend, sodass man es kaum aus den Händen legen kann. Empfehlen würde ich das Buch ab 13/14 Jahren. (JS7)

Stichworte: Philosophie, Sinn des Lebens