Sonntag, 1. Februar 2015

Eliot Schrefer: Dunkelrote Erde (Chicken House 2014)

Dieses Buch spielt im Kongo. Zaire (nicht Brazzaville). Damit geht’s auch schon los: Man lernt etwas über ein anderes Land. Sehr viel sogar, Geschichte, Krieg, Warlords , Kindersoldaten, Coltanminen – und wie die Menschen in dem Land dieses alles zu überleben versuchen. Besonders intensiv  ist die Auseinandersetzung, in  die der Leser unweigerlich hineingezogen wird, weil die Hauptperson, Sophie, aus einer Ehe mit einer Kongolesin und einem Amerikaner stammt. Sie ist halb im Kongo, halb in Amerika aufgewachsen und muss sich am Ende der Ereignisse für ein Land entscheiden.
Das Hauptthema ist aber verblüffend: Affen. Bonobos. Tierschutz. Und wenn man die Schilderungen der Affengesellschaft und der einzelnen Affen-Persönlichkeiten liest, wird einem plötzlich ganz mulmig zumute, weil man erkennt, dass die Affen sich verhalten wie Menschen. Und das nicht nur im Guten. Ähnliche  Verhaltensweisen lassen sich auf dem Schulhof, in den Klassenräumen beobachten. Man beginnt die Affen zu lieben und fiebert um deren Leben wie um das Leben von Menschen.
Ein atemberaubendes Buch, das sich unbedingt zu leben lohnt!  (wegen der brutalen Kriegsschilderungen ab 14 Jahre) (UP13)